Das Projekt Stuttgart 21 verzeichnet Fortschritte

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Das Projekt „Stuttgart 21“ verzeichnet Fortschritte, ein gewaltiges Unterfangen zur völligen Neuordnung des Stuttgarter Eisenbahnknotens, das am 14. September 2023 einen bedeutenden Meilenstein erreichte: Mit dem endgültigen Tunneldurchbruch im Stuttgarter Flughafentunnel wurde eine außergewöhnliche Tunnelbauleistung vollendet. Deutsche Bahn (DB)feierte in Zusammenarbeit mit Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden sowie Industriepartnern den erfolgreichen Aushub von etwa 56 Kilometern Tunnel, ein Beweis für technische Exzellenz und Entschlossenheit.

Das Projekt „Stuttgart 21“ umfasste den Bau von acht Tunneln, die größtenteils aus zwei Röhren bestehen und einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Eisenbahninfrastruktur der Stadt leisten. Zu diesen Tunneln gehören der Bad-Cannstatt-Tunnel, der Feuerbachtunnel, der Flughafentunnel, der Fildertunnel, der Obertürkheimer Tunnel, der S-Bahn-Tunnel zwischen dem Bahnhof Mittnachtstraße und dem S-Bahnhof Hauptbahnhof, der S-Bahn-Tunnel Rosenstein und der Tunnel Untertürkheimer Kurve. Bemerkenswert ist, dass in mehreren dieser Tunnel bereits über 60 Kilometer Eisenbahngleise verlegt wurden.

Der symbolische Start erfolgte am 4. Dezember 2013 mit dem Spatenstich im Obertürkheimer Tunnel. Die Tunnel wurden mit einer Kombination aus großen Tunnelbohrmaschinen und konventionellen Baumethoden wie Baggern, Sprengungen und Meißeln ausgehoben. Auf dem Höhepunkt des Projekts wurden monatlich über einen Kilometer Tunnel ausgehoben, ein Beweis für das Engagement und die Fähigkeiten der beteiligten Arbeitskräfte.

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Berthold Huber, Leiter Infrastruktur der Deutschen Bahn, würdigte diese Leistung und betonte die Bedeutung des Projekts für die Mobilitätswende, von der Millionen Menschen und der Güterverkehr profitieren. Die Herausforderungen beim Bau von Tunneln unter einer geschäftigen Stadt, einer Messe, einem Flughafengelände, unter dem Neckar und in der Nähe des berühmten Fernsehturms waren zahlreich, aber sie wurden erfolgreich gemeistert.

Das 21 ins Leben gerufene Projekt Stuttgart 2009 ist eine Gemeinschaftsinitiative verschiedener Interessenvertreter, darunter der Bundesregierung, des Landes Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart, des Verbandes Region Stuttgart (Vertreter der Region Stuttgart), des Flughafens Stuttgart und der Deutschen Bahn. Zu den ehrgeizigen Zielen gehören der Bau von vier neuen Bahnhöfen, 57 Kilometer neue Bahngleise mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 Kilometern pro Stunde, 59 Kilometer Tunnelröhren, 16 Tunnel und Durchlässe sowie 44 Brücken.

Projektziele

Eines der Hauptziele von Stuttgart 21 ist die drastische Verkürzung der Reisezeiten sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr sowie die Schaffung einer direkten Bahnverbindung zwischen Flughafen und Fernbahn. Ziel dieser Verlagerung ist es, die Überlastung der Straßen zu verringern und den Reisenden effizientere Transportmöglichkeiten zu bieten. Die Reisezeit auf Strecken wie dem Flughafen Ulm–Stuttgart soll von 1 Stunde und 35 Minuten auf nur noch 30 Minuten verkürzt werden, was sowohl für Pendler als auch für Reisende mehr Komfort bietet.

Das Projekt umfasst auch die Implementierung modernster digitaler Steuerungs-, Führungs- und Signalsysteme im Rahmen einer landesweiten Pilotinitiative, die eine Verbesserung der Netzwerkkapazität und -effizienz verspricht. Von Stuttgart 21 sollen jährlich über zehn Millionen Passagiere im Fernverkehr profitieren, weitere zwei Millionen Passagiere werden erwartet. Das Projekt wird auch den Grundstein für den bundesweiten Verbundtaktfahrplan (Deutschlandtakt) im Südwesten Deutschlands legen.

Trotz Herausforderungen wie erhöhten geopolitischen Risiken und höheren Kosten bleibt das Projekt Stuttgart 21 auf dem Weg zur Inbetriebnahme im Jahr 2025. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich nun auf 9.15 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 950 Millionen Euro gegenüber der vorherigen Schätzung entspricht. Diese Kostenherausforderungen werden auf Störungen in den globalen Lieferketten infolge der COVID-19-Pandemie und steigende Rohstoffpreise zurückgeführt. Das Projekt sieht zusätzliche 640 Millionen Euro vor, um weitere Kostensteigerungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt, abzufedern.

Positiv zu vermerken ist, dass im Projektfortschritt die geplante Inbetriebnahme des Abschnitts Ulm-Wendlingen der neuen Schnellfahrstrecke im Dezember erfolgt, wodurch sich die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ulm deutlich verkürzen wird. Stuttgart 21 mit seinen Tunneln und modernisierter Infrastruktur symbolisiert nicht nur Ingenieurskunst, sondern ist auch ein transformativer Schritt hin zu einem effizienteren und vernetzten Eisenbahnnetz für den Südwesten Deutschlands.