Österreich investiert 21 Milliarden Euro in das Schienennetz

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Österreichs staatliche Eisenbahngesellschaft, ÖBB, wird mit der Ankündigung der österreichischen Regierung, 21.1 Milliarden Euro in das Schienennetz des Landes zu investieren, eine Transformationsphase durchlaufen. Der neu vorgestellte Rahmenplan 2024–2029 legt großen Wert auf den Ausbau regionaler Dienste, den Erhalt kritischer Infrastruktur und die Förderung nachhaltiger Reisemöglichkeiten.

Im Mittelpunkt des Rahmenplans steht der Ausbau des regionalen Personenverkehrsangebots in Ballungsräumen. Ministerin Leonore Gewessler betonte die Bedeutung dieses Ausbaus und erklärte, dass dieser zu mehr Zügen und attraktiven Verbindungen führen werde und ein entscheidender Meilenstein beim Übergang Österreichs zu einem nachhaltigen Verkehr sei. Der Plan priorisiert auch die Elektrifizierung des Schienenverkehrs, orientiert sich dabei an Umweltzielen und fördert sauberere Energiequellen.

Neben der Unterstützung laufender Projekte wie dem Brenner-Basistunnel sieht der Plan mehrere neue Initiativen vor. Dazu gehören der Bau der Strecke Köstendorf–Salzburg, der zweigleisige Ausbau wichtiger Strecken sowie der Ausbau der Ossiacher Seebahn. Bei der Mittelzuweisung liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Zugänglichkeit, der Nutzung erneuerbarer Energien und einer separaten Investition in Höhe von 4.7 Milliarden Euro für die Instandhaltung der bestehenden Infrastruktur.

Der Rahmenplan unterstreicht die wirtschaftlichen Vorteile von Schieneninvestitionen. Studien zeigen, dass 1 Euro Investition in den Schienenverkehr einen Mehrwert von 2 Euro für die Volkswirtschaft schafft. Darüber hinaus sollen durch eine Investition von einer Milliarde Euro während der Bauphase rund 1 Arbeitsplätze geschaffen werden. Diese doppelte Wirkung von Wirtschaftswachstum und Schaffung von Arbeitsplätzen steht im Einklang mit den Zielen der Regierung, den Wirtschaftsabschwung zu bekämpfen.

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Der Rahmenplan fördert aktiv eine Verkehrsverlagerung hin zu einem umweltfreundlicheren Schienenverkehr. Durch die Bereitstellung erhöhter Kapazitäten auf Neu- und Ausbaustrecken wollen die ÖBB den Regionalverkehr attraktiver machen und einen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung leisten. Diese Investition ist nicht nur ein Segen für die Umwelt, sondern trägt auch zur Beschäftigungsstabilität in der Bauindustrie und verwandten Sektoren bei.

Der Plan geht über die ÖBB hinaus und umfasst Infrastrukturprojekte bei der landeseigenen Graz-Köflacher Bahn. Angesichts einer bevorstehenden Fusion werden 500 Millionen Euro in die GKB investiert, was den umfassenden Charakter des Rahmenplans unterstreicht.

Projektanpassungen und Verzögerungen:

Während der Plan ehrgeizige Projekte umreißt, werden Anpassungen der Lieferpläne vermerkt. Verzögerungen beim Bau der Nordstrecke und bei der Doppelgleisführung auf der Franz-Josef-Strecke sind auf einen verlängerten Planungs- und Genehmigungsprozess zurückzuführen. Diese Anpassungen zielen zwar auf die Verschiebung einiger Projekte ab, zielen aber darauf ab, die Projektabwicklung zu optimieren.

Österreichs ehrgeiziger Schienenausbauplan ist ein Bekenntnis zu nachhaltigem Verkehr, Wirtschaftswachstum und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Mit den Themen Regionalausbau, Elektrifizierung und Infrastrukturausbau stellt der Rahmenplan die Weichen für die Zukunft der ÖBB umfassend. Als größtes Schienenpaket in der Geschichte Österreichs ist diese Investition bereit, die Schienenlandschaft des Landes neu zu definieren und eine solide Grundlage für eine langfristige Verkehrswende zu schaffen.