Die polnische Stadt Mszczonów ist weit entfernt von den bekanntesten Tauchparadiesen der Welt und beherbergt das derzeit tiefste Tauchbecken der Welt. Zahlreich PERI Für den Bau des Pools mit einer Tiefe von bis zu 45.50 Metern wurden Systeme eingesetzt. Das besondere Highlight war die Demontage der verwendeten ST 100-Stapeltürme: Aus statischen Gründen konnten die Stapeltürme erst abgebaut werden, nachdem der Pool mit Wasser gefüllt worden war - nicht vom firmeneigenen Baustellenpersonal, sondern speziell ausgebildete Taucher.
In der Nähe der polnischen Hauptstadt Warschau befindet sich Deepspot, der derzeit tiefste Mehrzonensimulator der Tauchszene. Deepspot bietet Tauchern optimale Bedingungen, um ihrer Leidenschaft außerhalb der Weltmeere nachzugehen: immer perfektes Wetter, klares und warmes Wasser sowie eine aufregende Unterwasserwelt mit einem Bootswrack, Unterwasserhöhlen, einer verglasten Unterwasser-Fußgängerbrücke, abfallenden Wänden und Seilen; für eine Erfahrung, die der Hektik der Ozeane Konkurrenz macht. Egal ob Anfänger oder erfahrener Tauchprofi, Taucher oder Freitaucher - hier kommt jeder auf seine Kosten. Deepspot wurde Ende 2020 nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren für die Öffentlichkeit geöffnet.
Mehrzonensimulator mit zwei Bereichen
Die Deepspot-Tauchanlage ist in zwei Bereiche unterteilt, den Hauptteil mit einer Tiefe von 15.50 m und einen Tauchschlauch mit einer zusätzlichen Tiefe von 25.00 m, der an einem Rand des Pools mit dem Hauptbereich verbunden ist. Die Rohrtiefe entspricht in etwa der Höhe eines 15-stöckigen Gebäudes und fasst insgesamt 8,000 m³ Wasser, was in etwa dem Wasservolumen von 27 olympischen Schwimmbädern entspricht. Zusätzlich erstrecken sich 4.5 m über dem Boden.
Statische Herausforderung auf höchstem Niveau
Aus statischer Sicht ist die Schwierigkeit, dieses Tauchsystem zu bauen, vergleichbar mit dem Bau eines unterirdischen Systems. Das statische System des Pools besteht aus einer Stahlbetonbodenplatte, tragenden Wänden mit Stahlbetonpfeilern und monolithischen Platten. Es wurden verschiedene geometrisch und technologisch komplexe PERI-Schalungslösungen verwendet, die vormontiert auf die Baustelle geliefert wurden. Die schrägen Wände des Tauchbeckens wurden mit vormontierten Elementen der TRIO-Plattenschalung konstruiert, während für das kreisförmige Tauchrohr vormontierte VARIO GT 24-Trägerwandschalungen verwendet wurden.
Betonieren der Tauchröhre
Das tiefe Tauchrohr mit einem Innendurchmesser von 7.00 m und einer Fundamenttiefe von 40.50 m unter der Erdoberfläche war die größte gestalterische Herausforderung. Das Betonieren der Rohrringe mit einem Außendurchmesser von 8.50 Metern erfolgte in monolithischer Bauweise in Schritten von jeweils 4.00 Metern.
Der 25 Meter tiefe Schacht ist in 4 Meter lange Segmente unterteilt. Ein Hydraulikzylinder, der auf VST-Hochleistungstürmen gelagert ist, unterstützte diesen Prozess: „Die vertikale Ausrichtung des Rohrs der Welle der ersten Stufe war hier der Schlüssel zum Erfolg, bei dem spezielle Führungen verwendet wurden. Die einzelnen Segmente wogen jeweils 300 Tonnen. Insgesamt wurden 5,000 m³ Beton verwendet “, erklärt der verantwortliche Konstrukteur Krzysztof Tyborowski von PERI Poland. „Die nicht axiale und unregelmäßige Ablagerung sowie die Kollision mit Strahlinjektionselementen waren eine große Herausforderung für den Konstrukteur der Konstruktion. Um diese Herausforderung zu meistern, wurde eine Hydraulikeinheit implementiert, die die Präzision des Absenkens der ersten Stufe sicherstellt “, fährt Tyborowski fort. Weitere Segmente setzten sich nach eigenem Gewicht ab. Der Vorgang wurde wiederholt, bis der Tiefbrunnen seine Gesamttiefe von 25 m erreicht hatte.
Strenge Sicherheitsvorkehrungen
Bereits in der Planungsphase haben die verantwortlichen PERI-Ingenieure nicht nur auf die statische Machbarkeit geachtet, sondern auch auf die Sicherheit des Baustellenpersonals. Die verwendeten und vormontierten PERI-Systeme sowie das ausgewählte Betonierverfahren stellten sicher, dass die Arbeiten jederzeit sicher ausgeführt wurden - auch in den großen Tiefen des Tauchrohrs.
Schnelle und sichere Demontage der ST 100 Stapeltürme unter Wasser
Neben der Tauchröhre ist die Unterwasser-Aussichtsbrücke eines der Highlights des Deepspot-Tauchsystems. Die Brücke wird erst dann selbsttragend, wenn der Pool mit Wasser gefüllt ist und die erforderliche Auftriebskraft vollständig vorhanden ist. Aus diesem Grund war es notwendig, es bis kurz vor der Inbetriebnahme des Pools mit Stützen zu unterstützen.
Es wurde beschlossen, ST 100-Stapeltürme mit einer Höhe von 14.40 m zu verwenden, um eine sichere Lastübertragung zu gewährleisten. Der Abbau der Stapeltürme konnte erst erfolgen, nachdem der Pool mit Wasser gefüllt war. Für diese Aufgabe wurden professionelle Taucher eingestellt, die in insgesamt zehn Stunden das insgesamt 3,400 kg schwere Gerüstmaterial unter Wasser zerlegten und sicher an die Oberfläche brachten.